FILME ALS ANLIEGEN
Ein Film von Heidi und Bernd Umbreit
BRD 2002, 43 min
Stephan, 17: "Das erste Mal abgehauen bin ich mit 13, für längere Zeit. Jetzt bin ich siebzehn, bin vor 3 Monaten das letzte Mal wieder abgehauen. Im Moment bin ich obdachlos, kein Geld, keine Zigaretten..."
Jenny, 17: "Bevor ich abgehauen bin, habe ich noch einen Abschiedsbrief geschrieben, habe ihn auf den Boden gelegt und bin einfach gegangen." Patrick, 18: "...in einem leerstehenden Haus hab ich ganz oft geschlafen, und jetzt auch wieder in einem Auto. Oft gehe in einen Zug rein und leg mich da hin, weil es da ein bisschen wärmer ist." David, 18: " ...dann habe ich längere Zeit auf der Straße gelebt, habe Diebstähle begangen. Beim letzten Diebstahl haben sie mich erwischt. Jetzt warte ich seit einem Monat auf meine Verhandlung." Max, 20: "Mit 13 war's ganz vorbei...Da bin ich überhaupt nicht mehr zur Schule gegangen...war nur noch nachtaktiv." Kim, 16: "Wer einmal längere Zeit von zu Hause abgehauen ist, hat keinen Platz mehr in der Familie."
Über den Begriff "Straßenkind" läßt sich jedoch streiten. Das Kriterium Obdachlosigkeit ist nur in ganz seltenen Fällen eindeutig. In einigen Großstädten gibt es inzwischen niederschwellige Einrichtungen die sich mit Ihren Angeboten an, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 12-21 Jahren richten, die von Obdachlosigkeit bedroht oder bereits obdachlos sind. Die ihren Lebensmittelpunkt auf die Straße verlegt haben, oder /und von bestehenden Hilfsangeboten der Jugendhilfe nicht mehr erreicht werden. Der Schlupfwinkel in Stuttgart und die Freezone in Mannheim, sind solche
Treffpunkte für Straßenkids von 12-21 Jahren. Sleep In, in Frankfurt am Main, Übernachtungsmöglichkeit für 12-21 Jährige, die nicht wissen wohin. Warme Mahlzeit, Dusche, Wäsche, Ruhe, Beratung. Auch Inkognito-Übernachtungen. Solche Einrichtungen sind auch Schutzräume für die Kids. Aus den zurückliegenden Erfahrungen dieser Einrichtungen läßt sich feststellen, dass ein nicht erwarteter hoher Prozentsatz der jungen Menschen aus wohlsituierten Elternhäusern kommen. In diesen Familien spielen sich vielschichtige Mechanismen ab, als Resultat von Nicht -Beachtung, fehlender Zuwendung und nicht funktionierender Kommunikation entsteht ein Prozeß der "Wohlstandsverwahrlosung", der den jungen Menschen immer weiter aus der Familie herauskatapultiert.
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Erhältlich als DVD.
Preise auf Anfrage: info@umbreit-film.de