BRD 1996, 44 min
Im Auftrag des ZDF - Reihe 37°
Nicole ist
17 Jahre alt. Ihr Vater sitzt im Knast, zu lebenslänglich
verurteilt. Daß das Leben hinter Gittern kein Kuraufenthalt ist,
weiß man. Die Strafe hat schließlich ihren Grund. Doch die
Angehörigen werden mitbestraft. Meist zerbricht die Familie,
während der Strafgefangene seine Zeit verbüßt. Auch im
Strafrecht werden die mit einer Inhaftierung verbundenen Folgen
für die Familie fast völlig ausgeklammert. Mit einem
Lügengerüst wird die "Familienschande" verdeckt. In
vielen Fällen wird das Netz aus Notlügen und fadenscheinigen
Erklärungen so eng um die Betroffenen gesponnen, daß ein
"normales" Leben nicht mehr möglich ist. Dieser Film
dokumentiert die Verzweiflung, die über diese Familien kommt. Er
zeigt allerdings auch, daß Beziehungen nicht zwangsläufig
zerbrechen müssen. Wenn Vergebung möglich ist, kann die Zeit
der Krise zur Chance für einen Neuanfang werden.
"Mein Papa ist auf Montage" (15 min):
Nicole war vier Jahre alt, als ihr Vater, wegen Mittäterschaft bei einem Mord zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Die heute 17jährige gibt sehr offen und ehrlich Einblicke in diese besondere Familiensituation. Tagebuchaufzeichnungen dokumentieren Gefühle und Gedanken.
"Ich bin seine Mutter, nicht sein Richter" (15 min):
Was mit kleinen Diebstählen begann, endete mit einem bewaffneten Banküberfall. Ralf (20) bekam eine Jugendstafe von vier Jahren. Er und seine Mutter haben bei den Besuchen im Gefängnis wieder gelernt, miteinander zu reden und sich gegenseitig zuzuhören.
"Nicht einmal meine Eltern wissen, daß ich im Gefängnis bin" (16 min):
Lothar L. hatte zuviel getrunken und überfuhr ein junges Mädchen. Bis zu dem tragischen Unfall stand er ganz oben in der beruflichen Karriere. Jetzt bleibt seiner Frau mit ihrer kleinen Tochter nur noch der Weg zum Sozialamt.
In einem Brief bittet Lothar L. die Eltern des getöteten Mädchens um Vergebung. Dieses Fallbeispiel ist auch separat erhältlich: "Folgen einer Alkoholfahrt".
Kritisch gesehen (Frankfurter Rundschau, 29.2.96)
Im Lügengefängnis (Frankfurter Rundschau, 29.2.96)
Preise auf Anfrage: info@umbreit-film.de